Apostel Wosnitzka spendet Segen zur Silberhochzeit

Mit großer Freude erleben die Geschwister der Gemeinde Gotha gemeinsam mit allen geladenen Gästen den lange geplanten Festgottesdienst mit ihrem Apostel. Dem Gothaer Gemeindevorsteher Michael Schwind und seiner Frau Annett spendet er den Segen zum 25-jährigen Ehejubiläum.

Nach dem Eingangsgebet und dem Verlesen des Bibelwortes Jesaja 55, 9:

„[...]sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“

nimmt der Apostel zunächst Bezug auf das von den Sängern vorgetragene Lied „Der Heiland sorgt für dich“. Er blickt zurück auf einen kürzlich erlebten Gottesdienst in Eisenach. Dort sprach der Bezirksapostel davon, dass man den Gottesdienst so erleben kann, als wenn uns Gott einen Brief schreibt, den er mit den Worten „Mein liebes Kind“ beginnt. Weiter sagt er in diesem Brief zu, dass er, entsprechend des gesungenen Liedes, für uns sorgt. Diese Fürsorge konnte sicherlich auch das Silberpaar in den zurückliegenden Ehejahren immer wieder erleben.

Bezogen auf das Bibelwort sagt der Apostel unmissverständlich, dass der Mensch die Wege und Gedanken Gottes nicht immer verstehen und nachvollziehen kann. Gott ist allmächtig und vollkommen, daher mit menschlichem Verstand nur phasenweise zu begreifen. Es sei daher besonders wichtig, dem Allmächtigen zu vertrauen, nicht zuletzt auch aus den Erfahrungen heraus, die wir mit ihm gemacht haben.

Apostel Wosnitzka nennt einige Eigenschaften, die Gottes Allmacht und Vollkommenheit ausmachen:

  • Seine unbeschreibliche Güte. Er will, dass allen Menschen geholfen werde. Er will sie in den Himmel führen, dass sie dort ewige Gemeinschaft mit ihm und seinem Sohn haben dürfen.
  • Seine unendliche Liebe. Diese wird besonders sichtbar in der Sendung seines Sohnes und dessen unfassbarem Opfer, das er mit seiner Kreuzigung auf Golgatha für die Menschheit brachte – die Kluft zwischen Gott und den Menschen kann nun überbrückt werden.
  • Für Gott spielt weder Raum noch Zeit eine Rolle, er ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Seine Gnade, die er durch seinen Sohn seit ca. 2000 Jahren allen Menschen anbietet, gilt gleichermaßen für die Menschen, die bereits auf dieser Erde gelebt haben, die gegenwärtig hier leben und die noch über diese Erde gehen werden.

Ausgehend von der Feststellung, dass das Gnadenangebot allen Menschen gilt, ergeben sich mit dem Christsein auch Verpflichtungen, wie der Apostel im weiteren Verlauf des Gottesdienstes an Beispielen Jesu bzw. aus der Heiligen Schrift erklärt. Zunächst macht Jesus Christus deutlich, dass er selbst „offensichtliche“ Sünder nicht verstößt – er kehrt sogar bei ihnen ein. So geschehen mit Zachäus, dem Zöllner, der daraufhin in beeindruckender Weise sein Leben zum Guten änderte. Saulus, dem Christenverfolger, begegnete Jesu auf dem Weg nach Damaskus. Durch diese Begegnung fand dieser nicht nur zum Glauben an ihn, sondern wurde als Paulus ein bedeutender Streiter für die Sache des Herrn. Der römische Hauptmann Kornelius konnte in beeindruckender Weise durch Petrus als erster Nichtjude christlich getauft werden. Fremde nicht ausgrenzen, das Heil allen Menschen anbieten, Sündern, die auf falschem Wege sind, die Gnade Gottes anbieten, das ist die „hohe Schule des Christseins“, so der Apostel.

Viele haben Jesus damals nicht verstanden. Wenn wir auch heute manches nicht verstehen, denken wir an die Worte Jesu an Petrus, als er sagte: „Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.“ Wenn wir im Hochzeitssaal sind, werden wir nichts mehr fragen.

Bezirksältester Dietmar Voigt spricht in seinem Mitdienen über Gottes wunderbare Wege. Am Beispiel eines Navigationsgerätes erklärte er, dass in besonderen Situationen, im Straßenverkehr, z.B. bei Baustellen, Umwege in Kauf genommen werden müssen. Gott lässt uns hin und wieder Umwege gehen, weil er die „Baustellen“ kennt. Auch Umwege, die uns Gott gehen lässt, sind Gnade. Durch Gottes Liebe werden wir dort hingeführt, wo wir hier schon Gottes Größe erleben und letztendlich in ewiger Gemeinschaft mit ihm sind. Lasst uns seine Wege gehen.

Bezirksevangelist Uwe Weyh geht in seinem Predigtbeitrag nochmals auf das eingangs gesungene Lied des Chores ein. Hier heißt es: „Der Heiland sorgt für dich, glaube es nur, er führt dich Schritt für Schritt…“ Nicht mit einem Mal und mit einem Schritt werden wir das Ziel erreichen – Schritt für Schritt, mit Geduld. Ordnen wir uns dem Willen Gottes unter, gehen wir seine Wege, auch wenn wir das eine oder andere Mal anders geplant hatten. Nochmals eingehend auf den im Gottesdienst des Bezirksapostels in Eisenach angesprochenen Brief Gottes nennt der Bezirksevangelist weitere Inhalte. Z. B. schreibt Gott, dass er uns kennt und alles von uns weiß. So schreibt er uns auch, was ihm nicht gefällt. Möge uns dieser oder jener Hinweis Gottes dazu motivieren, in unserem Wesen Jesus Christus ähnlicher zu werden. Am Ende des Briefes lesen wir dann „dein himmlischer Vater“.

Im Hinblick auf Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl nennt der Apostel noch weitere Aussagen aus dem Brief Gottes: „Ich habe dich so lieb, dass ich meinen Sohn gegeben habe. Dir sind deine Sünden vergeben.“ Das ist Gottes Weg der Gnade und sein Weg der Liebe.

Im Anschluss fordert der Jugendchor singend auf, miteinander das Brot zu brechen.

Nach Sündenvergebung, Heiligem Abendmahl und dem vom Männerchor gesungenen Wunschlied „Geh‘ nicht vorbei“ wendet sich der Apostel an das Silberpaar. Besonders bewegt ihn die Textpassage „Wo Lieb' und Treu' die Wache hält“ – Wache halten, dass die Liebe bleibt und dass man sich treu bleibt. Wenn man sich vor Gott das Treueversprechen gegeben hat, ist man auch bemüht, dieses zu halten. Eine Garantie gibt es allerdings nicht, so der Apostel, es ist Gnade, wenn man noch zusammen sein darf. Dafür kann man Gott besonders danken. Der Silberhochzeitssegen ist zusätzliche Kraft, das Eheversprechen auch weiterhin halten zu können. Silberhochzeit, d. h. zurückschauen und nach vorn schauen. Dies alles in dem Wissen: Der Heiland sorgt für dich!


Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit zur Gratulation an das Silberpaar und zu dem einen oder anderen schönen Gespräch bei einem Imbiss im Gemeindezentrum.

U.W./N.S.