Festgottesdienst zum Jubiläum

Anlässlich des 110-jährigen Bestehens der Kirchengemeinde Gotha besuchte Bezirksältester Ralf Schneider die Festgemeinde. Kinderchor, gemischter Chor-, Jugend- und Männerchor sowie Solisten und eine Instrumentalgruppe gestalteten den Gottesdienst maßgeblich mit.

Bereits im Eingangsgebet bedankte sich der Bezirksälteste für das Bestehen „unserer Gemeinde“, betonte aber, dass es Gottes Gemeinde ist. Sie ist Gottes Eigentum, und wir dürfen dazu zählen. Nach dem Verlesen des Bibelwortes Johannes 17, aus 21.22:

„Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, “

legte der Bezirksälteste den Schwerpunkt auf das EINSSEIN.

Zunächst würdigte er die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Gotha. 110 Jahre – und keine „Alterserscheinung“. Anlass zu dieser Aussage war das vom Jugendchor in englischer Sprache vorgetragene Lied (übersetzt) „Geheiligt sei dein Name“. Es ist schön und anerkennenswert, dass die Jugend so aktiv ist. Unser „Kirchengeburtstag“ ist Grund zur Freude, wie die „Freudenstifter“ (unsere Kinder) gesungen haben, und zur Dankbarkeit zuerst Gott gegenüber, der eine Gemeinde in Gotha wollte, und dann an die Geschwister (zum Teil bereits in der Ewigkeit), die die Gemeinde gegründet und aufgebaut haben. Sie fingen bei „Null“ an, brauchten Vertrauen, Hoffnung, Glauben. Sie haben gehandelt! „Die Gemeinde ist ein Gemeinschaftswerk“ betonte der Bezirksälteste. Das Einssein kommt nicht von allein. Man muss es suchen, pflegen, manchmal auch darum kämpfen.

Das Bibelwort ist Teil des hohepriesterlichen Gebets Jesu. Es bestätigt die Dreieinigkeit Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle drei haben den gleichen Willen, das gleiche Ziel, einer verweist auf den anderen. „Welches Ziel verfolgen sie?“, fragte der Bezirksälteste. Seine Antwort: „Den Menschen die Erlösung zu bringen.“ Der Mensch soll nicht aus Angst, sondern aus Liebe zu Gott finden. Wollen wir immer nach Gottes Willen handeln! Wie gelingt uns das? Indem wir uns mit Gott und Jesus beschäftigen, sie in unser Leben einbeziehen. Wir sind noch beim Lernen, zu erkennen, wie Jesus ist und wie er gehandelt hat.

Was zeichnet eine nach Gottes Willen handelnde Gemeinde aus?

  • Unterschiedliche Gaben
  • Anteil nehmen
  • Füreinander beten
  • Das gleiche Ziel anstreben
  • Aktiv sein

An der Qualität der Gemeinde erkennt man den „lesbaren Brief Christi“.

Der Gothaer Vorsteher, Evangelist Michael Schwind, bedankte sich bei allen Geschwistern, die in den vergangenen Jahren mitgewirkt haben, und auch bei denen, die heute noch tätig sind. Er würdigte die Bereitschaft von Priester Pfeffer, der im Auftrag des Apostels im Jahr 1906 seine sichere Existenz in Eisenach aufgab und die Gemeinde in Gotha aufbaute. Mit Gottes Hilfe wurde das Werk weitergeführt, gepflegt und erhalten.

Priester Thomas Keller merkte in seinem Predigtbeitrag an, wie froh und dankbar alle sein können, eine solche Gemeinde zu haben. Dazu gehört auch, Gottes Willen zu verstehen und danach zu handeln. Wir brauchen Glauben, Hoffnung, Kraft – in der Gemeinde finden wir ihn bzw. sie.

Bezirksältester Schneider fasste zusammen: Das Einssein zwischen Gott und den Menschen wurde durch den Sündenfall gestört. Das Opfer Jesu hat es wieder hergestellt. Damit wir es uns erhalten, hat die Gemeinde Aufgaben zu erfüllen:

  • Das Geschaffene zu erhalten
  • Gott zu loben und zu preisen
  • Mehr vom Herrn zu zeugen als über andere zu reden
  • Ein „lesbarer Brief Christi“ zu sein

Es folgten das „Unser Vater“, Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl.

Der Gottesdienst bot reichlich Anlass zur Freude, auch im Hinblick auf die musikalischen Beiträge, konnte man doch die Vielfalt der Gaben in der Gemeinde erleben.

Einen weiteren Grund zur Freude gab es, als der Vorsteher die Geschwister Petra und Dirk in ihrer Heimatgemeinde wieder herzlich willkommen hieß.

Text: Ch.E./Fotos: N.So.